Lidl M.A., Katharina Kunsthistorikerin, Kunst- und Kulturvermittlerin
Kunst- und Kulturgeschichte
Künstlerpaare
Sie lieben und sie streiten sich, jeder für sich hochindividuell, mit schöpferischem Eigensinn, in ständigem Austausch und gegenseitiger Inspiration, aber oftmals auch in harter Konkurrenz. Es gibt wohl kaum eine spannendere künstlerische Kooperation als das Zusammentreffen von zwei kreativen Liebenden. In einer Reihe wollen wir gemeinsam verschiedene Künstlerpaare und ihre Arbeiten erforschen. Wer beeinflusst wen?
Hat die Beziehung Auswirkungen auf das Werk? Neben der Kunst erfahren Sie hier natürlich auch einige persönliche Anekdoten.
Jackson Pollock, der berühmte amerikanische Künstler, der mit seinen Drip Paintings („Tropfbilder“) Malereien ohne Pinsel anfertigte und damit die Strömung des sogenannten Action Paintings mitbegründete, hatte mit seiner Ehefrau Lee Krasner nicht nur eine intelligente und geschickte Organisatorin an seiner Seite, sondern vor allem auch eine begabte Künstlerin. Lee Krasner stand lange Zeit im Schatten ihres Mannes und wird erst seit circa 2 Jahrzehnten als eigenständige Künstlerin und Pionierin der Abstraktion wahrgenommen. Welcher Kraft in ihrer Arbeit steckt und wie sich diese neben den energiegeladenen Werken Jackson Pollocks behauptet, wird Thema des Vortrags sein. Daneben bildet die ebenfalls dynamische Beziehung der beiden Künstler einen Rahmen, der immer wieder Raum für Anekdoten lässt.
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In einer Reihe von Fotografien, welche die amerikanische Fotokünstlerin Lee Miller 1939 in Südfrankreich schoss, sieht man das Künstlerpaar Leonora Carrington und Max Ernst. Sie, jung mit dunklem lockigen Haar, einen schwarzen schweren Mantel um die Schultern und mit geheimnisvollem Blick – er, deutlich älter, weißhaarig, hell gekleidet und mit verschmitztem Lächeln. Der starke Kontrast, der sich in den Fotos andeutet, ist in dem bewegten Leben der beiden Künstler immer wieder greifbar. Im Kreise der surrealistischen Szene treffen beide aufeinander, sind voneinander fasziniert und entwickeln sich eigenständig und als Paar, wenn auch nur für eine kurze Zeitspanne. Eine dynamische und spannende Künstlerbeziehung, die sich vor dem Hintergrund des nahenden zweiten Weltkriegs eröffnet.
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Sie gelten wohl als eines der bekanntesten und vielleicht auch ambivalentesten Künstlerpaare der 1960er Jahre und bilden mit ihren teilweise provokanten und spektakulären künstlerischen Aktionen wie dem Bed-in einen Kulminationspunkt der politischen Hippie-Bewegung. Ein genauerer Blick auf ihr Zusammentreffen und die völlig neuen künstlerischen Einflüsse, welche die japanisch-amerikanische Experimentalkünstlerin auf den Musiker und Frontmann der Beatles hatte, zeigt auch die vielen Facetten der modernen Kunstströmungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
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