Oswald, Rudolf
Kaum ein Jahrzehnt hat in der jüngeren Geschichte Großbritanniens tiefere Spuren hinterlassen als die 1980er Jahre. Mit dem Regierungsantritt Margaret Thatchers 1979 begann eine Zeit der permanenten wirtschaftlichen Deregulierung, die das soziale Gefüge des Landes für immer verändern sollte. Staatsbetriebe wurden radikal privatisiert oder bei Unrentabilität stillgelegt, wobei das Kennzeichen der Politik Thatchers in einer unerschütterlichen Striktheit bestand – durchgeführt mittels Methoden, die das Land an den Rand eines Bürgerkrieges brachten. Die Folgen des Thatcher-Jahrzehnts machen sich bis heute bemerkbar: Arbeitslosigkeit in der dritten Generation an den früheren Industriestandorten sowie ökonomisch abgehängte Regionen vor allem im Norden Englands. Dr. Rudolf Oswald ist promovierter Zeithistoriker mit dem Schwerpunkt Sportgeschichte und Englische Literaturwissenschaften. Der Vortrag wird zeitgleich als Live-Stream angeboten. Wählen Sie bei der Anmeldung zwischen "Präsenz" und "Online". Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung.
Als sich im Frühjahr 1933 zeigte, dass der Faschismus in Deutschland nicht über Nacht verschwinden würde, begannen Vertreter bürgerlicher Organisationen ihrerseits die Nähe des Regimes zu suchen – so auch Funktionäre des Turn- und Sportwesens. Ohne auch nur ansatzweise unter Druck zu geraten, lancierten Dachverbände wie der Deutsche Fußballbund oder die Deutsche Turnerschaft Ergebenheitsadressen gegenüber der völkischen Regierung, während zahlreiche Vereine in vorauseilendem Gehorsam ihre jüdischen Mitglieder ausschlossen. Welche Ausmaße diese heute von der Forschung als „Selbst-Gleichschaltung“ bezeichnete Anbiederung des Sports an den Nationalsozialismus annahm, wird im Zentrum des Vortrages stehen. Der Vortrag wird zeitgleich als Live-Stream angeboten. Wählen Sie bei der Anmeldung zwischen "Präsenz" und "Online". Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung.