Marx hat den Philosophen den Vorwurf gemacht, statt die Welt zu verändern, sie nur zu interpretieren. Dagegen steht die These Goethes, dass der Veränderer, der Handelnde immer gewissenlos – weil das Ende nicht bedenkend – sei. Gewissenhaft und orientiert im Denken sei allein der Betrachtende, der Philosophierende. Beides sind Zuspitzungen. Wer mit Hegel seine Zeit in Gedanken erfassen will, sollte die Herkunftsbedingungen seiner Gegenwart, die Zukunftserwartungen seiner Zeitgenossen und die Anschlussfähigkeit für das politische Handeln in seinem Denken miteinander abwägen. Einige Theoretiker der Zukunft werden in ihrer Zeitgeist-Analyse vorgestellt.
Einer weit verbreiteten Vorstellung nach ist der Mensch frei, seine Handlungen selbst zu wählen und trägt deswegen auch die Verantwortung für sie. Dieses Menschenbild wird durch die Naturwissenschaften in Frage gestellt: durch die Hirnforschung, aber auch durch die experimentelle Psychologie. Deren Erkenntnisse scheinen zu zeigen, dass unsere Handlungen schon feststehen, bevor wir uns überhaupt entscheiden. Können diese Erkenntnisse als gesichert gelten? Und was würde das für unser menschliches Selbstverständnis bedeuten.
Thomas von Aquin ist einer der bedeutendsten Philosophen und Theologen des Mittelalters. Offen für systematisches, logisches Denken, plädiert er für den Wert der menschlichen Vernunft. Mit Blick auf Aristoteles entwickelt er ein zusammenhängendes Gebäude von Philosophie und Theologie, in dem Rationalität und Glaube zum Ausgleich gebracht werden sollen. Die Überzeugung, dass die Existenz Gottes bewiesen werden kann und wahre Welterkenntnis möglich ist, sind Ergebnisse seines Ansatzes. Als Kirchenlehrer der katholischen Kirche liefert er bis heute entscheidende Impulse.
Thomas von Aquin ist einer der bedeutendsten Philosophen und Theologen des Mittelalters. Offen für systematisches, logisches Denken, plädiert er für den Wert der menschlichen Vernunft. Die Überzeugung, dass die Existenz Gottes bewiesen werden kann und wahre Welterkenntnis möglich ist, sind Ergebnisse seines Ansatzes. Als Kirchenlehrer der katholischen Kirche liefert er bis heute wichtige Impulse.
Marx hat den Philosophen den Vorwurf gemacht, statt die Welt zu verändern, sie nur zu interpretieren. Dagegen steht die These Goethes, dass der Veränderer, der Handelnde immer gewissenlos – weil das Ende nicht bedenkend – sei. Gewissenhaft und orientiert im Denken sei allein der Betrachtende, der Philosophierende. Beides sind Zuspitzungen. Wer mit Hegel seine Zeit in Gedanken erfassen will, sollte die Herkunftsbedingungen seiner Gegenwart, die Zukunftserwartungen seiner Zeitgenossen und die Anschlussfähigkeit für das politische Handeln in seinem Denken miteinander abwägen. Einige Theoretiker der Zukunft werden in ihrer Zeitgeist-Analyse vorgestellt.
Fundamentalismus ist eine Gegenreaktion auf die Modernisierung. Fundamentalisten wollten zu den Grundlagen, den Fundamenten, ihres Glaubens zurückkehren. Sie glauben sich in einem Krieg gegen Feinde, deren säkulare Überzeugungen und politische Strategien der Religion als solcher feindlich gesinnt sind. Sie fürchten die Vernichtung und versuchen deswegen ihre bedrohte Identität durch die Wiedereinführung bestimmter Lehren und Praktiken aus der Vergangenheit zu stärken.
Spiritualität kann aus dem Blickwinkel von Religion, Philosophie, Psychologie und Naturwissenschaften betrachtet werden. Sie wird oft als eine Sinnsuche angesichts der Vergänglichkeit des Lebens und des Kosmos, als Verbundenheit und Transzendenz, Selbstwerdung und Heilung verstanden. Spiritualität geht über das Materielle hinaus und befasst sich mit einer jenseitigen Sphäre. Biologie, Neurowissenschaften, KI und Quantenphysik werfen Fragen über die Realität und das Bewusstsein auf, die die Spiritualität berühren. Diese ist auch für die Gesundheit bedeutsam. Sie eröffnet neue Perspektiven auf das Leben und das Jenseits, die Psyche und universelle Fragen. Diese Veranstaltung wird als Hybridveranstaltung (Online und Präsenz parallel) durchgeführt. Das bedeutet, dass Sie entweder online (weitere Informationen unten) oder vor Ort teilnehmen können. Bei der Anmeldung gehen wir grundsätzlich davon aus, dass Sie vor Ort teilnehmen. Falls Sie die Veranstaltung online besuchen wollen, bitten wir Sie, sich nach der Anmeldung unter der Emailadresse vhs@vhs-gilching.de zu melden. Wenn Sie sich für die Onlineveranstaltung entscheiden, wird sie über das Programm Microsoft Teams durchgeführt. Sie können mit unserem Gastlink teilnehmen oder sich die Microsoft Teams-Software auf Ihrem Gerät (PC, Tablet, Mobiltelefon) installieren. Wichtig ist, dass Ihr Lautsprecher und Ihr Mikrofon funktionieren. Wir melden uns bei Ihnen und verschicken rechtzeitig den Link und eine Anleitung.
Friedrich Nietzsche ist einer der ungewöhnlichsten Denker der europäischen Philosophie- und Geistesgeschichte. Ursprünglich der klassischen Philologie verpflichtet, versteht Nietzsche sich zunehmend als freier Philosoph. Mit neuen stilistischen Mitteln kritisiert er scharfzüngig den Wert von etablierter Metaphysik, Wahrheit, Wissenschaft und christlicher Moral, um den herkömmlichen Denkweisen eigene Konzepte des „Übermenschen“, „Willens zur Macht“ und „ewigen Wiederkunft“ gegenüberzustellen. Nietzsches Ideen werden in Kunst und Literatur vielfältig aufgenommen und beeinflussen die Geistes- und Sozialwissenschaften bis heute.
Friedrich Nietzsche ist einer der ungewöhnlichsten Philosophen: Mit neuen stilistischen Mitteln kritisiert er den Wert von etablierter Metaphysik, Wahrheit, Wissenschaft und christlicher Moral. Er stellt herkömmlichen Denkweisen seine Konzepte des „Übermenschen“, „Willens zur Macht“ und der „ewigen Wiederkunft“ gegenüber. Nietzsches Ideen wurden in Kunst und Literatur vielfältig aufgenommen und beeinflussen die Wissenschaft bis heute.
***Die VHS Straubing empfiehlt und vermittelt als Ergänzung zum Veranstaltungsprogramm folgendes Angebot:***
**Veranstalter: **vhs SüdOst im Landkreis München gGmbH, Haidgraben 1c, 85521 Ottobrunn
**Friedrich Nietzsche** ist einer der *ungewöhnlichsten* Philosophen: Mit neuen stilistischen Mitteln **kritisiert** er den Wert von *etablierter Metaphysik, Wahrheit, Wissenschaft* und *christlicher Moral*. Er stellt **herkömmlichen Denkweisen** seine Konzepte des "Übermenschen", "Willens zur Macht" und der "ewigen Wiederkunft" gegenüber. **Nietzsches** Ideen wurden in Kunst und Literatur **vielfältig** aufgenommen und beeinflussen die Wissenschaft bis heute.
***Das Angebot findet online auf der Plattform Zoom statt.*** - **Bitte überprüfen Sie vor Ihrer Anmeldung, ob Sie die technischen Voraussetzungen für dieses Online-Angebot erfüllen.**
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###Hinweise zu Zoom
Zur erfolgreichen Teilnahme an dieser Online-Veranstaltung auf der Plattform "Zoom" brauchen Sie:
- eine stabile, schnelle Internetverbindung - besser mit LAN-Kabel als im WLAN
- PC, Laptop, Mac oder ein Tablet (zur Not reicht auch ein Smartphone), jeweils mindestens mit einem Lautsprecher - empfehlenswert ist ggf. ein Kopfhörer, um ungestört von Umgebungsgeräuschen folgen zu können (Mikrofon und Webcam sind nicht erforderlich)
- der Zugang zum Online-Seminar/Webinar/Live-Stream/Meeting erfolgt über ein kleines Programm/App
- alternativ können Sie auch über den Browser beitreten (keine Installation notwendig - dieser sollte allerdings auf dem neuesten Stand sein: Firefox, Chrome oder der neue Edge auf Chromium-Basis)!
- wir empfehlen auf jeden Fall dringend, im Vorfeld diesen kurzen Selbst-Test von Zoom zu nutzen:
- während dieses Tests können Sie auf Wunsch auch gleich das Zoom-Programm für Windows oder macOS bzw. die Zoom-App für Ihr mobiles Gerät (Tablet oder Smartphone) installieren und sind damit auf jeden Fall auf der "sicheren Seite".
- wenn dieser Test "erfolgreich" abgeschlossen wurde, sollte einer erfolgreichen Teilnahme an dem Zoom-Meeting nichts mehr im Wege stehen!
***Bitte warten Sie mit dem Test nicht bis kurz vor Beginn der Veranstaltung, sondern machen diesen "in Ruhe" vorab - dann haben Sie ggf. noch ausreichend Zeit, die Problemlösung anzugehen und können sich dann auf unsere OnlineVeranstaltung freuen...***
**Sie erhalten nach der Anmeldung detaillierte Anleitungen für die Nutzung von Zoom - bzw. finden diese auch hier: **
Bei technischen Fragen oder Problemen stehen wir Ihnen während unserer ServiceZeiten gerne unterstützend zur Seite.
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Anhand einiger Klassiker der Philosophie wird aufgezeigt, wie Philosophen dem Anspruch auf Orientierung im Denken gerecht werden.
Marx hat den Philosophen den Vorwurf gemacht, statt die Welt zu verändern, sie nur zu interpretieren. Dagegen steht die These Goethes, dass der Veränderer, der Handelnde immer gewissenlos – weil das Ende nicht bedenkend – sei. Gewissenhaft und orientiert im Denken sei allein der Betrachtende, der Philosophierende. Beides sind Zuspitzungen. Wer mit Hegel seine Zeit in Gedanken erfassen will, sollte die Herkunftsbedingungen seiner Gegenwart, die Zukunftserwartungen seiner Zeitgenossen und die Anschlussfähigkeit für das politische Handeln in seinem Denken miteinander abwägen. Einige Theoretiker der Zukunft werden in ihrer Zeitgeist-Analyse vorgestellt.
Hannah Arendt, die brillante Philosophin und politische Theoretikerin, ist auch 50 Jahre nach ihrem Tod eine unverzichtbare Stimme für unsere Zeit. Ihr Wahlspruch "Ich muss verstehen" ist dabei mehr als nur ein Motto – er ist der Schlüssel zu ihrem gesamten Werk. In diesem Abendkurs tauchen wir ein in Arendts Analysen von Pluralität, Freiheit und dem Verlust der Menschlichkeit. Wir beleuchten ihre bahnbrechenden Einsichten in den Totalitarismus und das tätige Leben, um so die Relevanz ihrer Gedanken für aktuelle gesellschaftliche und politische Fragen zu erkunden. Ein Abend, der zum eigenständigen Denken anregt und die Notwendigkeit des Verstehens betont.
Marx hat den Philosophen den Vorwurf gemacht, statt die Welt zu verändern, sie nur zu interpretieren. Dagegen steht die These Goethes, dass der Veränderer, der Handelnde immer gewissenlos – weil das Ende nicht bedenkend – sei. Gewissenhaft und orientiert im Denken sei allein der Betrachtende, der Philosophierende. Beides sind Zuspitzungen. Wer mit Hegel seine Zeit in Gedanken erfassen will, sollte die Herkunftsbedingungen seiner Gegenwart, die Zukunftserwartungen seiner Zeitgenossen und die Anschlussfähigkeit für das politische Handeln in seinem Denken miteinander abwägen. Einige Theoretiker der Zukunft werden in ihrer Zeitgeist-Analyse vorgestellt.
Sind wir wirklich allein im Weltall? Und falls nicht – wie können wir von der Existenz anderer, möglicherweise sogar intelligenter Lebewesen wissen und vielleicht sogar Kontakt mit ihnen aufnehmen. Bereits seit den 1960er Jahren laufen Dauerprogramme, die jedes künstliche Signal einfangen und identifizieren sollen. Bisher hatten wir noch keinen Kontakt. Doch wer weiß – vielleicht eines Tages? Aber was hätten wir dann von den Außerirdischen zu erwarten? Galaktisches Wissen oder die Kolonialisierung unseres Heimatplaneten? Der Vortrag nähert sich dem Thema aus geisteswissenschaftlicher Perspektive.
Marx hat den Philosophen den Vorwurf gemacht, statt die Welt zu verändern, sie nur zu interpretieren. Dagegen steht die These Goethes, dass der Veränderer, der Handelnde immer gewissenlos – weil das Ende nicht bedenkend – sei. Gewissenhaft und orientiert im Denken sei allein der Betrachtende, der Philosophierende. Beides sind Zuspitzungen. Wer mit Hegel seine Zeit in Gedanken erfassen will, sollte die Herkunftsbedingungen seiner Gegenwart, die Zukunftserwartungen seiner Zeitgenossen und die Anschlussfähigkeit für das politische Handeln in seinem Denken miteinander abwägen. Einige Theoretiker der Zukunft werden in ihrer Zeitgeist-Analyse vorgestellt.
Marx hat den Philosophen den Vorwurf gemacht, statt die Welt zu verändern, sie nur zu interpretieren. Dagegen steht die These Goethes, dass der Veränderer, der Handelnde immer gewissenlos – weil das Ende nicht bedenkend – sei. Gewissenhaft und orientiert im Denken sei allein der Betrachtende, der Philosophierende. Beides sind Zuspitzungen. Wer mit Hegel seine Zeit in Gedanken erfassen will, sollte die Herkunftsbedingungen seiner Gegenwart, die Zukunftserwartungen seiner Zeitgenossen und die Anschlussfähigkeit für das politische Handeln in seinem Denken miteinander abwägen. Einige Theoretiker der Zukunft werden in ihrer Zeitgeist-Analyse vorgestellt.
Hegel hat in seinem umfassenden Lehrbuch der Philosophie, der sogenannten „Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften“ der Darstellung der Seele, d.h. der inneren Lebendigkeit des Menschen einen großen Platz eingeräumt. Die Seele lebt in der Spannung, dass sie einerseits das gefühlsbestimmte Erleben des Menschen ist, aber andererseits, wenn sie versucht das auszudrücken, bereits über das Erleben hinaus im Übergang zum Denken und auf dem Weg zum Geist ist. Wie sich diese philosophische Einstellung in eine allgemeine Psychologie übersetzt, ist das Thema der Vortragsreihe.
Hegel hat in seinem umfassenden Lehrbuch der Philosophie, der sogenannten „Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften“ der Darstellung der Seele, d.h. der inneren Lebendigkeit des Menschen einen großen Platz eingeräumt. Die Seele lebt in der Spannung, dass sie einerseits das gefühlsbestimmte Erleben des Menschen ist, aber andererseits, wenn sie versucht das auszudrücken, bereits über das Erleben hinaus im Übergang zum Denken und auf dem Weg zum Geist ist. Wie sich diese philosophische Einstellung in eine allgemeine Psychologie übersetzt, ist das Thema der Vortragsreihe.
Der Priester, Astronom und Philosoph Bruno war der Überzeugung, Gott sei mit dem unendlichen Universum identisch, der Heilige Geist wäre gewissermaßen die Weltseele. Ein solcher Pantheismus widersprach der Vorstellung eines personalen Gottes. In den Augen der Kirche war dies Ketzerei. Was ist der Mensch, wenn er nicht mehr als Gottes Ebenbild angesehen werden kann? Die Inquisition verbrannte Bruno im Jahr 1600 auf dem Campo dei Fiori in Rom und erst im Jahr 2000 distanzierte sich die Kirche davon.
Hegel hat in seinem umfassenden Lehrbuch der Philosophie, der sogenannten „Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften“ der Darstellung der Seele, d.h. der inneren Lebendigkeit des Menschen einen großen Platz eingeräumt. Die Seele lebt in der Spannung, dass sie einerseits das gefühlsbestimmte Erleben des Menschen ist, aber andererseits, wenn sie versucht das auszudrücken, bereits über das Erleben hinaus im Übergang zum Denken und auf dem Weg zum Geist ist. Wie sich diese philosophische Einstellung in eine allgemeine Psychologie übersetzt, ist das Thema der Vortragsreihe.
Philosophen wie Platon oder Aristoteles beantworten diese Frage mit dem Hinweis auf ein gutes Leben: Moral zahlt sich aus, weil ein tugendhaftes und gerechtes Leben zu einem geglückten Leben beiträgt. Christliche Denker wie Augustinus sehen in der Liebe zu Gott die Grundkraft und das Ziel von Moral. In der Neuzeit verlieren diese lebensbezogenen und religiösen Argumentationen jedoch an Gewicht. Kant bindet Moral an die menschliche Vernunft, Nietzsche versucht die Destruktion christlich-bürgerlicher Moral und zeitgenössische Ethiker wie Kurt Bayertz untersuchen Motive unmoralisch handelnder Personen. Welcher Herleitung der Moral folgen Sie am ehesten? Finden Sie es in diesem Vortrag heraus!
Hegel hat in seinem umfassenden Lehrbuch der Philosophie, der sogenannten „Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften“ der Darstellung der Seele, d.h. der inneren Lebendigkeit des Menschen einen großen Platz eingeräumt. Die Seele lebt in der Spannung, dass sie einerseits das gefühlsbestimmte Erleben des Menschen ist, aber andererseits, wenn sie versucht das auszudrücken, bereits über das Erleben hinaus im Übergang zum Denken und auf dem Weg zum Geist ist. Wie sich diese philosophische Einstellung in eine allgemeine Psychologie übersetzt, ist das Thema der Vortragsreihe.
Hegel hat in seinem umfassenden Lehrbuch der Philosophie, der sogenannten „Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften“ der Darstellung der Seele, d.h. der inneren Lebendigkeit des Menschen einen großen Platz eingeräumt. Die Seele lebt in der Spannung, dass sie einerseits das gefühlsbestimmte Erleben des Menschen ist, aber andererseits, wenn sie versucht das auszudrücken, bereits über das Erleben hinaus im Übergang zum Denken und auf dem Weg zum Geist ist. Wie sich diese philosophische Einstellung in eine allgemeine Psychologie übersetzt, ist das Thema der Vortragsreihe.
Was macht den Menschen zum Menschen? Was erhebt ihn - im wahrsten Sinne des Wortes - über alle anderen Lebewesen? Eine gängige Antwort lautet seit der Antike "der aufrechte Gang". In dem Vortrag wird die Denkfigur des "aufrechten Ganges" vorgestellt, die seit der Antike die Geistesgeschichte geprägt hat. Die Körperhaltung bestimmt stark das menschliche Selbstbild und findet in der Politik bis heute ihren Ausdruck im "aufrechten" Menschen als Metapher und Symbol für ein würdiges Leben. Kurt Bayertz ist emeritierter Professor für Praktische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sein Buch »Der aufrechte Gang. Eine Geschichte des anthropologischen Denkens« wurde 2013 mit dem Tractatus-Preis für philosophische Essayistik ausgezeichnet.
Mit ihrer ungeheuren Einbildungskraft haben die Menschen in den Sternen ihre ältesten Kunstwerke geschaffen und dadurch ihre Kulturen dargestellt. In diesem Vortrag werden Sternenhimmel aus verschiedenen Kulturen, Zeiten und Kontinenten vorgestellt: von den Alten Ägyptern bis zu den australischen Aborigines, aus China, Indien und Tahiti, von den Inuit, Buschleuten und den Tuareg. Unser Großer Wagen war für die Maya ein göttlicher Papagei, für die Inka der einbeinige Gott des Gewitters, für die Inuit ein Elch, für die Araber eine Totenbahre. Die Sternbilder dienten jeder Kultur als «Bilderbuch» ihrer Götter, Helden, Tiere, Pflanzen und wichtigsten Objekte, deren Bedeutung die Sternsagen erzählen. Sie waren damit jeweils aufs engste mit den eigenen Schöpfungsmythen verknüpft. Raoul Schrott nimmt uns im Vortrag mit auf eine Welt- und Zeitreise zu historischen und indigenen Kulturen, um uns von ihren Sternenhimmeln und deren unterschiedliche Bedeutungen und Funktionen zu erzählen. Raoul Schrott studierte Literatur- und Sprachwissenschaft in Innsbruck, Norwich, Paris und Berlin, arbeitete 1986/87 als letzter Sekretär für Philippe Soupault in Paris und als Universitätslektor in Neapel. Sein lyrisches und erzählerisches Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Darf Hoffnung heute eigentlich noch als Quelle der Kraft gelten oder ist sie nicht viel mehr eine Flucht vor der Realität? Ist sie Tugend oder Torheit? Jonas Grethlein untersucht in diesem Vortrag 2500 Jahre Geschichte der Hoffnung. Er führt vor Augen, wie Menschen zu allen Zeiten darum rangen, eine ihnen unverfügbare Zukunft zu bewältigen, und zeigt neben den mannigfaltigen Formen des Hoffens auch seine Bedeutung in der Gegenwart auf. So erhellt er das Wesen der Hoffnung als Weltverhältnis, beschreibt, wie sie entstehen, worauf sie sich richten und worin sie gründen kann. Jonas Grethlein lehrt Klassische Philologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Träger des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises 2024.