Das Verbot kritischer Medien in Russland bringt eine beinahe karikaturhafte Erzählung über traditionelle Werte und die Notwendigkeit der "Militärischen Spezialoperation" hervor. Gleichzeitig arbeiten sorgfältig geplante Propagandaaktionen im Rest der Welt an der Destabilisierung demokratischer Gesellschaften. Der propagandistische "Wahnsinn" zeigt sich in inflationär gebrauchten Euphemismen und Hassreden, als Denunziation in einem bis ins Subtilste durchdachten Strafregime. Ist dies die Fortführung der paranoiden Suche nach Feinden, nächtlichen Verhaftungen, Folterungen sowie der Gulag aus dem Sowjetregime? Die Referentin zeigt anhand eigener Erfahrung und anhand kremlkritischer und russlandtreuer Autoren das Wirken der russischen "Selbstvergiftung". Referentin: Irina Rastorgueva, Studium der Philologie, Kulturjournalistin für mehrere russische Zeitschriften und Radiosender, seit 2017 Autorin und Grafikerin in Berlin (u. a. FAZ, NZZ, Magazin Osteuropa).
Nachdem die russischen Truppen die letzten Stellungen der ukrainischen Armee im Süden und Osten des Landes durchbrochen haben, rücken sie erneut bis nach Kiew vor – diesmal erfolgreich. Präsident Selenskyj und seine Regierung werden gestürzt, ein autoritäres Marionettenregime von Moskaus Gnaden rückt an ihre Stelle. Amerika hat sich militärisch inzwischen weitgehend aus Europa zurückgezogen, um alle Kräfte auf den drohenden Krieg mit China im Pazifik zu konzentrieren. Deutschland und Frankreich haben es immer noch nicht geschafft, eine schlagkräftige europäische Sicherheitsallianz aufzubauen. Und am frühen Morgen eines milden Märztages im Jahr 2028 rücken russische Panzer im Baltikum ein. Im NATO-Hauptquartier in Brüssel muss eine Entscheidung getroffen werden, bevor die Dinge ihren Lauf nehmen … Der renommierte Politikwissenschaftler und Militärexperte Prof. Dr. Carlo Masala (Bundeswehr-Universität) entwirft auf drastische Weise ein hypothetisches Zukunftsszenario.
Hunger, Armut, Totalitarismus, Nuklearwaffen: Diese Begriffe verbinden wir aus westlicher Sicht üblicherweise mit Nordkorea. Daneben beobachten wir jedoch auch komplexe Cyberattacken, Wirtschaftsspionage und Raketentests. Wir untersuchen die aktuelle, tiefgreifende Transformation Nordkoreas innen wie außenpolitisch unter besonderer Berücksichtigung der digitalen Entwicklung. Wie überlebt das Regime? Welche internationalen Beziehungen unterhält es und wie bewältigt Pjöngjang die digitalen Herausforderungen unserer Zeit?
Kaum eine Weltregion ist so komplex auf der strategischen Ebene zu betrachten wie der Nahe und Mittlere Osten - und das nicht erst seit dem 7. Oktober 2023. Wie haben sich die machtpolitischen Verhältnisse seit letztem Jahr geändert? Welche Rolle spielt der Iran in der arabischen Welt? Wird es Jerusalem gelingen, die Abraham-Accords zu erhalten, notfalls auch ohne amerikanische Hilfe? Mithilfe verschiedener Perspektiven und Blickwinkel versuchen wir, das disruptive Kräftegefüge der Region einzuordnen.
Die bilateralen Beziehungen zwischen Moskau und Washington sind nun seit Jahren mehr als frostig. Längst sind etablierte Gepflogenheiten der Konfliktdiplomatie des Kalten Krieges zwischen beiden Akteuren keine Selbstverständlichkeit mehr. Damit steigt die Gefahr einer unbeabsichtigten oder gar beabsichtigten Konfrontation zwischen den beiden Nuklearmächten. Mit dem Ukrainekrieg erhält das zerrüttete Verhältnis eine neue, gefährlichere Qualität. Welchen Platz nimmt Europa, insbesondere Deutschland, in diesem Kräftegefüge ein? Was werden die geopolitischen Nachwehen des Ukrainekrieges für Moskau bzw. Washington sein?
Präsident Trump hatte schon im Wahlkampf verkündet, dass er seine in der letzten Legislaturperiode begonnene Anti-China-Politik fortsetzen wolle, völlig ungeachtet dessen, dass die US-Wirtschaft auf einen reibungslosen Warenverkehr angewiesen ist, nicht nur bei den industriellen Vorprodukten, sondern auch bei Lebensmitteln. Letztere sind unverzichtbar für die mittleren und unteren Einkommensgruppen. Daneben spielen auch die geostrategischen Interessen der USA und Chinas eine große Rolle. Ein nicht uninteressanter Aspekt ist auch die Tatsache, dass im Militärischen oftmals die USA der Getriebene und nicht mehr der Treibende sind.
Bereits in seiner letzten Legislaturperiode hatte Trump kein gutes Auskommen sowohl mit der EU im Allgemeinem als auch mit Deutschland im Speziellen. So hatte Trump bereits 2019 den diplomatischen Status der EU zu einem konsularischen Status herabgestuft, da er die EU als wirtschaftlichen Gegner und nicht als Partner wahrgenommen hatte. Damit ist wohl auch in der neuen Legislaturperiode zu rechnen. Deutschland ist für ihn dabei der Hauptgegner, da er Deutschland als einen Widersacher seiner eigenen Wirtschaftsinteressen wahrnimmt.
Werden sich die Befürchtungen einiger Analysten bewahrheiten, dass Trump die demokratische Grundordnung der USA in seinem Sinne verändern wird? Die bisherigen Nominierungen seiner Administration (November/Dezember 2024) lassen dies zumindest befürchten. Die Auswahl seiner Personalien gehen in diese Richtung. In den USA war man es bisher gewohnt, dass man fachkundiges Personal für die einzeln Ressorts auswählte, bei Trump hingegen spielen Sachkenntnisse weniger eine Rolle, das Einzige, was zählt, ist absolute Loyalität zur Person Trump selbst.