Die Sonne ist ein faszinierendes Beispiel für einen Stern mittlerer Größe. Seit einigen Jahren erforscht die Parker-Sonde unser Zentralgestirn. Physiker Dr. Markus Vossebürger präsentiert die neusten Erkenntnisse aus dieser Mission und erklärt die Lebensgeschichte der Sonne von ihren Anfängen in einer Gaswolke bis zu ihrem Ende als weißer Zwerg.
Für uns Nordländer der Inbegriff des Südens, der Frische des Sommers ebenso wie der weihnachtlichen Sehnsucht nach duftender Wärme: Zitronen, Mandarinen, Blutorangen, Bergamotten, Pomeranzen, Zitronatzitronen – unendlich ist die Vielfalt der Agrumen, die in Italien kultiviert werden. Und alle haben sie ihre eigene Herkunft, ihren eigenen Ort und ihre eigene Geschichte, die der Gastro- und Italienexperte Peter Peter in seinem Vortrag vorstellt. Peter Peter lehrte am Gastrosophiezentrum der Universität Salzburg. Der Münchner verfasste eine prämierte Kulturgeschichte der italienischen Küche sowie Literaturguides zu Sizilien und Neapel. Sein Umbrienbuch gewann den ENIT-Preis für den besten deutschsprachigen Italienführer. In der Kolumne »Peters Lebensart« im ›Rotary-Magazin‹, im Podcast »machtHunger« und im Blog »Laconique« informiert er über aktuelle gastronomische Tendenzen.
Weltraumteleskope wie James Webb und Euclid erforschen die Tiefen des Universums und finden Planeten außerhalb des Sonnensystems. Raumsonden besuchen Planeten und Monde in unserem Sonnensystem. Der Physiker Markus Vossebürger erklärt die wichtigsten Ergebnisse aus diesen Missionen: Warum verändern sie grundlegend unsere Vorstellungen über den Kosmos?
Als Max Planck im Jahr 1900 mit der von ihm abgeleiteten Formel zum ersten Mal die Wärmestrahlung eines schwarzen Körpers beschrieb, brauchte er dafür die Annahme einer konstanten Größe, die heute als Plancksches Wirkungsquantum bekannt ist. Sie besagt, dass Energiewerte im Mikrokosmos immer nur als Vielfache einer kleinsten Energiemenge vorkommen, die Energie also gequantelt ist. Was in der damaligen Zeit zunächst ungläubig auf Ablehnung stieß, da diese Vorstellung jeglicher anschaulichen Erfahrung aus der makroskopischen Welt zu widersprechen schien, legte jedoch den Grundstein für eine Theorie, die von Werner Heisenberg im Jahr 1925 als Quantenmechanik bezeichnet wurde, in Analogie zur Theorie der klassischen Newtonschen Mechanik. Diese Quantenmechanik bildet heute die Grundlage zur Beschreibung des Mikrokosmos, von Phänomenen der Atomphysik, der Festkörperphysik sowie der Kern- und Elementarteilchenphysik und findet sogar praktische Anwendung wie beim Bau von Quantencomputern. Der Astrophysiker Prof. Dr. Werner Becker erklärt in seinem Vortrag für interessierte Laien die grundlegenden Ideen und Inhalte der Quantenmechanik und veranschaulicht deren Bedeutung für unser heutiges Verständnis des Mikrokosmos.
In Zeiten der Globalisierung sind Weltsprachen wie Englisch oder Chinesisch ein gängiges Thema, aber die erste eigentliche Weltsprache ist heute, wenn überhaupt, nur noch ein exotischer Name, obwohl sie immer noch gesprochen wird: Aramäisch. Unter den Weltsprachen ist Aramäisch ein Sonderfall, weil mit ihm das persische Großreich um die Mitte des ersten Jahrtausends v.Chr. Sprache und Schrift eines politisch wenig bedeutenden Gebietes gleichsam adoptiert und durch die imperiale Verwaltung zu einem maßgeblichen Kulturträger von Ägypten bis Indien erhoben hat. In mächtigen Netzen von Beamten und Schreibern prägte es sodann Politik, Recht, Literatur und Religion der Alten Welt. In Weltreligionen wie dem Judentum, dem Christentum und dem Islam lebt dieses "Weltreich der Schreiber" bis in die Gegenwart weiter. Der Vortrag führt durch die dreitausendjährige Geschichte des Aramäischen und nennt die wesentlichen Gründe für seinen Erfolg. Holger Gzella ist Ordinarius für Alttestamentliche Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er gehört weltweit zu den renommiertesten Experten für die aramäische Sprache, hatte von 2005 bis 2019 den Lehrstuhl für Hebräisch und Aramäisch an der Universität Leiden inne und ist Ordentliches Mitglied der Academia Europaea sowie der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften.
Auf Alchemisten gehen grundlegende technische und experimentelle Errungenschaften zurück, die in der Neuzeit Grundlagen für die sich entwickelnden modernen Naturwissenschaften darstellten. Davon profitierten die Pharmazie, genauso wie die Physik und die spätere Chemie. Ein bekanntes Beispiel ist etwa Isaac Newton, der nicht nur zu Recht als Mitbegründer der modernen Physik gilt, sondern auch alchemistische Forschungen betrieb. Der Vortrag skizziert den Übergang von alchemistischer Praxis in die modernen Naturwissenschaften und die Unterschiede zwischen beiden Konzeptionen.
Gibt es Leben auf dem Mars? Können Menschen zum Mars reisen? Wie sieht es dort aus? Diese Fragen beschäftigten Schriftsteller schon im 18. Jahrhundert. Als „Beweise“ für Marsleben schienen vielen Menschen dann die 1877 vom italienischen Astronomen Giovanni Schiaparelli per Fernrohr scheinbar entdeckten „Marskanäle“, die man für künstliche Bewässerungsanlagen hielt. Aber wie sollte man sich ihre „Erbauer“ – die Marsianer – vorstellen? Könnte man Kontakt mit ihnen aufnehmen? Mit wem eigentlich: den sprichwörtlichen „kleinen grünen Männchen“? Waren sie harmlos? Oder handelte es sich um aggressive Eroberer, wie sie in H. G. Wells berühmten Roman „Krieg der Welten“ dargestellt wurden? Der Vortrag geht der Frage nach, welche Bilder über den Mars und seine potenziellen Bewohner im Laufe der neueren Kulturgeschichte entstanden sind, welche Wurzeln sie haben und was sie letztlich über den Menschen selbst aussagen? Die modernen Naturwissenschaften des 21. Jahrhunderts zeichnen ein anderes, aber nicht weniger spannendes Bild vom Mars.
„Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt“, schrieb Blaise Pascal bereits im 17. Jahrhundert. Die Wissenschaft scheute lange die „Herzensgründe“ oder auch Bauchentscheidungen wie der Teufel das Weihwasser. Aber: Gute Entscheidungen basieren oft auf einer unbewussten Intelligenz, die sehr schnell operiert und gerade in komplexen Situationen faszinierend einfach ist, sicher im Erkennen des Wesentlichen und logischen Abwägungen weit überlegen. Das heutige Wissen über das Bauchgefühl revolutioniert unser Bild vom menschlichen Verstand. In einer komplizierten Welt lehren uns Entscheidungen „aus dem Bauch“ die Lebenskunst, paradox formuliert, intuitiv zu wissen, was sich nicht zu wissen lohnt. Gerd Gigerenzer ist ein weltweit renommierter Psychologe, Direktor emeritus am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Er hat zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten, u.a. den AAAS Preis für den besten Artikel in den Verhaltenswissenschaften, den Communicator-Preis und den Deutschen Psychologie-Preis.
