Zu den rätselhaftesten Epochen der Menschheitsgeschichte zählt die nicht einmal zwei Jahrzehnte währende Herrschaft von Pharao Echnaton und seiner Gemahlin Nofretete, in der offensichtlich erstmals in der Menschheitsgeschichte nur eine einzige Gottheit, nämlich die Sonnenscheibe Aton, verehrt wurde. Die Residenzstadt wurde von Theben, dem Hauptkultort des bisherigen Reichsgottes Amun, in das heutige Tell el-Amarna verlegt, dem dieser historische Abschnitt den Namen „Amarna-Zeit“ verdankt. Die vermeintlich monotheistische Phase war wahrscheinlich eher machtpolitisch als religiös motiviert und hinterließ in der altägyptischen Kultur nur vergleichsweise geringe Spuren. Trotzdem gibt es immer noch Spekulationen darüber, inwiefern die Theologie Echnatons das Gottesbild der Hebräer unter Moses beeinflusst haben könnte. Mittlerweile haben viele Neufunde das Bild von Echnaton als „erstem Monotheisten“ modifiziert.
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