Vor 120 Jahren wurde im litauischen Kaunas Emmanuel Lévinas geboren, der später in Frankreich einer der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts werden sollte. Beeinflusst von der jüdischen Religion, der russischen Literatur und der Phänomenologie entwickelte er seine Philosophie des Anderen. Nicht mehr die Ontologie oder Metaphysik haben damit den Rang der Ersten Philosophie, sondern die Ethik. Sein Denken beeinflusste und prägte insbesondere den französischen Poststrukturalismus. Sein Leben, sein Werk und seine Wirkung sollen anlässlich seines 120. Geburtstages vorgestellt und diskutiert werden.
Glück verbinden wir heute oft mit materiellem Wohlstand und Konsum. Unter dem Motto "Zurück zur Natur" lehrte ein Teil der antiken griechischen Philosophie dagegen ein asketisches, besitzloses Leben als Weg zum Glück und zur Freiheit. Wie sieht so ein Leben aus? Was können wir davon lernen? Dies und viele Einsichten zur kynischen Philosophie entdecken wir in diesem Vortrag.
Ein glückliches Leben steht im Mittelpunkt der Philosophie der Epikureer. Dass die Lust erstrebenswert für sie war, machte diese Philosophenschule seit der Antike zum Ziel von Anfeindungen und Spott. „Sklaven ihrer Lüste" schimpften die Römer - zu Unrecht. Epikur und seine Anhängerschaft geben nämlich viele Antworten, worauf es in einem glücklichen Leben ankommt. Im Vortrag wollen wir diesen Antworten gerecht werden.
Francis Bacon (1561-1626) gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter der Neuzeit, der einen entscheidenden Schritt zur modernen Naturwissenschaft vollzieht. Wurde die Natur bisher spekulativ beschrieben, plädiert er nun für eine Forschung, die sich empirisch an der Wirklichkeit und am Experiment orientiert. Doch Bacons Bestrebungen erschöpfen sich nicht im Plädoyer für wissenschaftliche Verbesserungen. In einer kühnen Staatsutopie entwirft er das Bild einer neuen Gesellschaft, die auf der Basis von Wissenschaft zu Freiheit, Frieden und Glück findet.
Sokrates gilt zurecht als einer der Väter der abendländischen Philosophie. Den Athenern aber scheint seine Lehre nicht gefallen zu haben. Sie machen ihm den Prozess und verurteilen ihn zum Tode. Platon, sein wichtigster Schüler, greift seine Verteidigung vor Gericht auf und macht sie zu einer grundlegenden Rechtfertigung der Philosophie und ihrer Fragestellungen: Was macht einen guten Menschen aus, was einen guten Bürger? Was ist ein gutes Leben?
Vor 250 Jahren starb David Hume (1711-1776). Der schottische Denker war Philosoph, Ökonom und Historiker und wirkte vor allem durch seine Arbeiten zur Erkenntnistheorie und Moralphilosophie. Immanuel Kant sollte von ihm sagen, dieser habe ihn aus seinem dogmatischen Schlummer geweckt und damit zu seiner Vernunftkritik angeregt. Der Vortrag gibt eine Einführung in Humes Denken, zeichnet seine Hauptthesen nach und beleuchtet zudem die Impulse, die von ihm auf die weitere Entwicklung der Philosophie ausgingen.
